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Harztorwall 2, 38300 Wolfenbüttel

Licht ins Dunkel bringen

Liebe Pfarreimitglieder,

auf dem Gebiet unser Pfarrei St. Petrus lebte von 2008 bis Anfang 2019 Pfarrer Georg Merettig in Dorstadt. Er verbrachte hier seinen Ruhestand, bis er im Februar 2019 im Alter von 81 Jahren verstarb. Als Ruhestandsgeistlicher hat Georg Merettig hin und wieder an den Kirchorten Dorstadt und Heiningen Gottesdienste gefeiert.

Als Leitung der Pfarrei fühlen wir uns verpflichtet, die Pfarreimitglieder darüber zu informieren, dass es konkrete Hinweise dafür gibt, dass Georg Merettig pädosexuell veranlagt war, d.h. dass er ein sexuelles Interesse an Kindern hatte. Dies ergibt sich aus verschiedenen Zeugenaussagen, die durch Hinweise in den Akten bestätigt werden.

Insbesondere gibt es eine Zeugenaussage über einen konkreten Vorfall von sexualisierter Gewalt. Danach soll sich Georg Merettig bei einem “Hoppe-Reiter-Spiel” selbst befriedigt haben. Darüber hinaus wissen wir mittlerweile von mindestens einer Anzeige, die gegen ihn vorlag, die aber wegen Verjährung nicht verfolgt wurde.

Nachdem wir im Oktober 2020 von dieser Sachlage erfahren haben, haben wir unverzüglich die zuständigen unabhängigen Stellen und den Generalvikar des Bistums Hildesheim benachrichtigt und das gemeinsame Vorgehen besprochen.

Uns ist bewusst, dass diese Situation für einzelne und für uns als Pfarrei herausfordernd ist.  Wir selbst sind erschüttert und betroffen.

Wolfenbüttel, den 19. Januar 2021

Es ist nicht einfach, über das Thema der sexualisierten Gewalt zu sprechen, gerade weil es auch mit Scham besetzt ist. Wir wissen nicht, inwieweit es in unserer Pfarrei Leidtragende gibt. Für sie möchten wir mit diesem Brief auf Unterstützungsangebote hinweisen und sie ermutigen, Hilfe anzunehmen.

Vielleicht machen sich jetzt Eltern Sorgen um eines ihrer Kinder. Wir möchten darauf hinweisen, dass es möglicherweise zu keinerlei Übergriffen gekommen ist. Auf jeden Fall ist es hilfreich, vor allem Ruhe zu bewahren und auf Beratungsangebote zurück zu greifen. Dort können Eltern ihre Ängste und Verunsicherungen besprechen und Hilfestellung erhalten, wie sie mit ihren Kindern über dieses Thema sprechen können.

Uns war es wichtig, dass wir selbst über die konkreten Hinweise auf die pädosexuelle Neigung von Georg Merettig informieren, bevor Sie von Dritten ohne entsprechende Gesprächsangebote davon erfahren.

Es ist es uns ein Anliegen, dass jeder und jede, der möchte, die Möglichkeit hat, frei über das zu sprechen, was ihn bewegt oder beunruhigt. Weiter unter finden Sie Ansprechpartner, mit denen Sie über Ihre Gedanken und Sorgen reden und denen Sie Ihre Fragen stellen können.

In Verbundenheit grüßen wir Sie

Matthias Eggers – Pfarrer

Christiane Kreiß – Fachleitung Recht und Koordination

Wenn Sie zu unserem Brief Fragen oder einen Gesprächswunsch haben, stehen wir Ihnen gern zur Verfügung:

Sie haben Fragen an jemanden aus der Pfarrei:

Verbindlich erreichbar vom 20. bis 31. Januar von 18.00 bis 19.30 Uhr sind

Matthias Eggers
Pfarrer
Tel.: 05331 6793451

Christiane Kreiß
Fachleitung Recht und Koordination
Tel.: 05331 6793452

Sie möchten mit einem Verantwortlichen aus dem Bistum Hildesheim sprechen:

Verbindlich erreichbar am 22., 26 und 29. Februar 2021, jeweils von 14.00 bis 15.00 Uhr ist

Stephan Garhammer
Persönlicher Referent des Generalvikars
Tel. 05121 307215

Sie wollen wissen, was sexualisierte Gewalt bedeutet:

Jutta Menkhaus-Vollmer
Fachstelle Prävention von sexualisierter Gewalt im Bistum Hildesheim
Tel. 05121 307-170

Christiane Galonska
Präventionsfachkraft der Pfarrei St. Petrus
Tel.: 05331 6793453

Wenn Sie befürchten, dass Ihr Kind betroffen ist, oder es in Ihrer Familie Gesprächsbedarf zum Thema sexuelle Grenzverletzungen gibt:

Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche
Landkreis Wolfenbüttel
Harztorwall 25, 38300 Wolfenbüttel
Tel. 05331 84186
beratungsstelle@lk-wf.de

Sie sind selbst Betroffene(r) oder wissen von einem Vorfall sexualisierter Gewalt, ausgeübt durch einen Kleriker oder einen Beschäftigten des Bistums Hildesheim, dann können Sie mit den unabhängigen Ansprechpersonen des Bistums sprechen:

Michaela Siano
Diplom-Psychologin
Beratungsstelle Rückenwind – gegen sexuellen Missbrauch
Tel. 05351 424398
rueckenwind-he@t-online.de

Dr. Helmut Munkel
Arzt für Anästhesie und Intensivmedizin
Psychosomatische Medizin
Tel.: 0471 41879577
hemunk@t-online.de

Anna-Maria Muschik
Diplom-Pädagogin, Supervisorin DGSv und Mediatorin
Hustedter Straße 6
27299 Langwedel
Tel. 04235 2419
anna.muschik@klaerhaus.de

Dr. Angelika Kramer
Fachärztin für Anästhesie und Spezielle Schmerztherapie
Domhof 10-11
31134 Hildesheim
Tel. 05121 35567
Mobil 0162 9633391
dr.a.kramer@web.de

-> zum Dialog: Sieben Thesen zur Christlichen Herzensbildung in der Missbrauchskrise

NEU: Der Betroffenenrat Nord stellt sich vor

Der Betroffenenrat Nord...
… besteht aus neun Personen (drei Frauen, sechs Männer), die entweder selbst direkt betroffen von sexualisierter Gewalt durch Mitarbeiter:innen der katholischen Kirche oder Angehörige/Betreuer direkt betroffener Personen sind, und wurde nach einem Auswahlverfahren durch unabhängige Personen formal von den drei (Erz-)Bischöfen der Metropolie Hamburg (Erzbistum Hamburg, Bistümer Hildesheim und Osnabrück) im Frühjahr 2022 berufen.

Er fungiert als Expert:innengremium in Fragen sexualisierter Gewalt hinsichtlich Prävention, Intervention und Aufarbeitung.

Der Rat steht in keinerlei Abhängigkeitsverhältnis zur Kirche und ist niemandem Rechenschaft schuldig. Er versteht sich vorrangig als Vertretung für die Anliegen, Anerkennung und Würdigung von Betroffenen und ihres Leids in der Entwicklung und Aufarbeitung des Umgangs mit sexualisierter Gewalt im Erzbistum Hamburg und den Bistümern Hildesheim und Osnabrück. Die Themen seiner Arbeit erwachsen aus Anfragen von außen oder Schwerpunkten, die er selbst setzt. So gibt er Stellungnahmen aus Betroffenensicht ab, stellt Anfragen an andere Stellen (Datenschutzbehörde, Kirchenrechtler etc.) und setzt sich kritisch mit den jeweiligen bistumsinternen Verfahren zu Prävention, Intervention und Aufarbeitung auseinander.

Drei gewählte Mitglieder des Betroffenenrats sind zugleich Mitglieder in der Unabhängigen Aufarbeitungskommission (UAK Nord).

Der Rat sucht den Kontakt zu anderen Betroffenen in den drei (Erz-)Bistümern und ermöglicht ab Juni 2023 den Austausch in Betroffenenforen, um über seine Arbeit zu berichten und zugleich ein offenes Ohr für die Anliegen der Mitbetroffenen zu haben und diese in die Arbeit der UAK Nord und die Arbeit in den Bistümern einzubringen.
Darüber hinaus sammelt der Betroffenenrat Stimmen derjenigen, die ihr Schweigen brechen, in Audiodateien auf der Homepage des Rates, um die Folgen der Taten in O-Tönen hörbar zu machen und Zeugnis über das Leid abzulegen.

-> zur Homepage: www.betroffenenrat-nord.de

Historie

17. April 2023 - Antwort von Generalvikar Wilk.
27. Februar 2023 - Antwort des Pfarreirates auf die schriftliche Beantwortung der 12 Fragen durch Generalvikar Wilk.
4. Oktober 2022 - Antworten, die Generalvikar Martin Wilk auf 12 Fragen des Pfarreirates gegeben hat.
Antworten von Generalvikar Wilk auf 12 Fragen des Pfarreirates
Am 4. Oktober hat er den Pfarreirat besucht, um mit ihm über den Stand der Aufklärung im Fall Georg Merettig zu sprechen. Ein Protokoll dieser Sitzung war von Seiten des Generalvikars nicht gewünscht. Er hat sich aber bereit erklärt, die dem Gespräch zugrundeliegenden 12 Fragen schriftlich zu beantworten.
29. Juni 2022 - Die Ergebnisse der Studie „Wissen teilen“ werden Gemeindemitgliedern in einem Vortrag vorgestellt.
18. März 2022 - Dankesmail eines Betroffenen
28. Februar 2022 - Antwort von Bischof Wilmer
14. Februar 2022 - Brief vom Pfarreirat an den Bischof
1. Februar 2022 - Pressebericht aus der Wolfenbütteler Zeitung von Stephanie Memmert
29. Januar 2022 - Pressebericht aus der Wolfenbütteler Zeitung von Stephanie Memmert
28. Januar 2022 - Pressebericht aus der Wolfenbütteler Zeitung von Stephanie Memmert
28. September 2021 - Antwort von Bischof Wilmer
16. September 2021 - Brief vom Pfarreirat an den Bischof
16. August 2021 - Antwort von Bischof Wilmer
2. August 2021 - Brief vom Pfarreirat an den Bischof und den Generalvikar
2. August 2021 - 12 Fragen vom Pfarreirat St. Petrus
17. Juni 2021 - Untersuchungsbericht von Richter a. D. Wolfgang Rosenbusch
17. Juni 2021 - Presseerklärung des Bistums zum Fall Merettig
14. Mai 2021 - Antwort von Generalvikar Wilk
6. Mai 2021 - Brief vom Pfarreirat an den Bischof und den Generalvikar
5. Februar 2021 - Reaktion eines Betroffenen

“Guten Tag Herr Pfarrer Eggers,
mit Interesse habe ich die Pressemitteilungen über den Pfarrer Georg M. gelesen. Nun leider sind dabei auch bei mir Erinnerungen zum Vorschein gekommen, die ich verdrängt, vergessen hatte. Ich möchte Ihnen mitteilen, dass Ihr Fall in Wolfenbüttel nicht der Einzige war. Auch ich habe ähnliche Erfahrungen Mitte der Achtziger bis Anfang der Neunziger durch diesen Pfarrer erlebt. Eigentlich möchte ich nur, dass Sie das Ihrem Opferfall mitteilen, dass er nicht allein ist, dass es auch andere Betroffene gibt. Vielleicht hilft es ihm? Ich für meinen Teil habe mich an den Beraterstab im Bistum Hildesheim gewendet und konnte dort schon einiges loswerden. Auch die Betroffeneninitiative des Bistums habe ich angeschrieben.

Ein weiteres persönliches Anliegen von mir ist es Ihnen erst einmal “DANKE” zu sagen, dass Sie diese Woge angeschoben haben und sich in der Sache so einsetzen.”

30. Januar 2021 - Presseberichte aus der Wolfenbütteler Zeitung von Stephanie Memmert

(C) WZ 30.01.21 – S. Memmert

(C) WZ 30.01.21 – S. Memmert

(C) WZ 30.01.21 – S. Memmert

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26. Januar 2021 - Reaktion eines ersten weiteren Zeugen

Noch am Abend der Veröffentlichung schreibt ein Zeuge eine E-Mail an die Pfarreileitung.

Er berichtet aus der Zeit Mitte der 70er Jahre. Sie seien als Kinder häufig mit Georg M. nach Wolfsburg ins Badeland gefahren und regelmäßig in die damals offene Sauna gegangen. Auch hätten die Kinder häufig am Abend im Gemeindezentrum Filme geschaut. Da sei es immer wieder vorgekommen, dass Georg M. die Hand eines Kindes auf seinen erigierten Penis genommen habe. Unbekleidet sei er dabei nie gewesen.

26. Januar 2021 - Presseberichte aus der Wolfenbütteler Zeitung von Stephanie Memmert

(C) WZ 26.01.21 – S. Memmert

(C) WZ 26.01.21 – S. Memmert

(C) WZ 26.01.21 – S. Memmert

(C) WZ 26.01.21 – S. Memmert

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25. Januar 2021 - Pressemitteilung des Bistums: Bistum setzt Arbeitsgruppe ein, um Hinweisen auf sexualisierte Gewalt nachzugehen.

Nachforschungen betreffen den verstorbenen Geistlichen Georg M.

Das Bistum Hildesheim geht Hinweisen auf sexualisierte Gewalt durch einen mittlerweile verstorbenen Geistlichen nach. Dafür hat die Diözese den Vorsitzenden Richter am Landgericht a. D. Wolfgang Rosenbusch beauftragt, gemeinsam mit weiteren Fachleuten in den Pfarrgemeinden, in denen der Priester Georg M. tätig gewesen ist, Nachforschungen zu betreiben und die vorliegenden Hinweise zu überprüfen.

Anlass für die Bildung der Arbeitsgruppe sind Angaben von Zeitzeugen, die der Pfarrer der Pfarrei St. Petrus in Wolfenbüttel, Matthias Eggers, erhalten hat. Demnach soll der Ruhestandsgeistliche im Jahr 2015 sexualisierte Gewalt gegen einen Jungen ausgeübt haben. Ebenso gibt es Anzeichen dafür, dass der im Jahr 2019 verstorbene Priester eine pädosexuelle Veranlagung hatte.

Die Arbeitsgruppe wird die gesamte Priesterlaufbahn von Georg M. untersuchen. Der Geistliche war nach seiner Weihe zum Priester im Jahr 1969 als Kaplan in den Pfarrgemeinden bzw. Kirchorten in Bad Gandersheim (St. Maria Himmelfahrt), Groß Ilsede (St. Bernward), Salzgitter-Gebhardshagen (St. Gabriel) und Uelzen (Zum göttlichen Erlöser) tätig.

Ebenso im Blick sind Ronnenberg (St. Thomas Morus), Lehre (St. Martin), Salzgitter (Christ König) und Cuxhaven (St. Marien), wo der Beschuldigte als Pastor oder Pfarrer gearbeitet hat, ehe er 2005 in den Ruhestand versetzt wurde. Als Ruhestandsgeistlicher war Georg M. ab 2009 in Wolfenbüttel (St. Petrus) eingesetzt.

Die Rechercheergebnisse werden durch das Bistum Hildesheim veröffentlicht und außerdem der Gruppe externer Fachleute um Obfrau Antje Niewisch-Lennartz zur Verfügung gestellt, die seit April 2019 tätig ist, um sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch während der Amtszeit des verstorbenen Hildesheimer Bischofs Heinrich Maria Janssen von 1957 bis 1982 aufzuarbeiten.

„Die Recherche wird sicher nicht einfach, weil sie die mehr als 40-jährige Priesterlaufbahn des beschuldigten Geistlichen betrifft. Aber es ist absolut notwendig, um Licht ins Dunkel zu bringen. Ich möchte mögliche Betroffene ausdrücklich ermutigen, sich an unsere kompetenten und unabhängigen Ansprechpersonen zu wenden“, sagt der Hildesheimer Generalvikar Martin Wilk.

Für Betroffene von sexualisierter Gewalt gibt es im Bistum Hildesheim professionelle Ansprechpersonen, die von der Kirche unabhängig sind. Die Kontaktdaten dieser vier Fachleute sind unter dem folgenden Link zu finden: www.bistum-hildesheim.de/missbrauch. Der Beraterstab in Fragen sexualisierter Gewalt ist telefonisch (05121-17 48 266) und per E-Mail erreichbar (beraterstab@bistum-hildesheim.de). Zeitzeugen, die Hinweise an Wolfgang Rosenbusch geben möchten, können dazu folgende Mobilfunknummer nutzen: (0151) 66058051.

Die Pfarrer der Pfarrgemeinden, in denen Georg M. tätig gewesen ist, sind über die bisher bekannten Hinweise informiert worden. Die Pfarreien werden bei Bedarf durch Fachleute des Bistums unterstützt, die in der Krisenintervention und in der Begleitung irritierter Systeme geschult sind.

Dies könnte etwa dann notwendig werden, falls im Zuge der Aufklärungsbemühungen durch die beauftragte Arbeitsgruppe weitere Hinweise oder Verdachtsfälle bekannt werden, die im Zusammenhang mit den pastoralen Tätigkeiten von Georg M. in den jeweiligen Pfarreien stehen.

25. Januar 2021 - Pressemitteilung an die örtliche Presse

Die örtliche Presse (Wolfenbütteler Zeitung, RegionalHeute.de, Schaufenster) werden durch die Pfarreileitung informiert.

19. Januar 2021 - Versenden eines Briefes an Pfarreimitglieder und Veröffentlichung im 3. Sonderpfarrbrief 2021

In einem Brief werden alle Gremienmitglieder und Pfarreimitglieder, die in einem näheren Kontakt zu Georg Merettig standen, informiert (s. o.). Ebenso wird dieser Brief im 3. Sonderpfarrbrief (s. auch unter Sonderpfarrbriefe) abgedruckt.

Dieser Brief enthält eine Liste mit Ansprechpartnern, die mit den möglicherweise konkret entstehenden Fragen verbunden werden.

1. Dez. 2020 und 12. Jan. 2021 - Zwei Sitzungen des Pfarreirates zu Georg Merettig

Der Pfarreirat wird durch die Pfarreileitung informiert. Es wird gemeinsam der weitere Weg der Veröffentlichung beraten und beschlossen.

Okt. bis Dez. 2020 - Benachrichtigung unabhängiger Stellen und des Generalvikariats, Sichtung der Personalakte und Beratung durch Experten

Nach Erhalt dieser Information hat die Leitung der Pfarrei, Pfarrer Matthias Eggers und Frau Christiane Kreiß (Fachleitung Recht und Koordination), unmittelbar zu Frau Niewisch-Lennartz Kontakt aufgenommen. Frau Niewisch-Lennartz ist die ehemalige Justizministerin des Landes Niedersachen. Als Leiterin der unabhängigen Expertengruppe „Wissen-Teilen“ ist sie vom Bistum beauftragt, Fälle von Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt aufzuarbeiten.

Gleichzeitig wurde der bischöfliche Beraterstab in Fragen sexualisierter Gewalt informiert und auch der Generalvikar des Bistums Hildesheim.

Ebenso wurde die Personalakte Georg Merettigs gesichtet. Daraus ergeben sich zwar keine expliziten Hinweise auf eine bestehende pädosexuelle Veranlagung. Dennoch gibt es Anzeichen dafür, dass es diesbezüglich Vorfälle gab.

Frau Niewisch-Lennartz führt ein weiteres Gespräch mit dem Zeugen.

In mehreren Sitzungen hat die Pfarreileitung mit Vertretern des Bistums das weitere Vorgehen besprochen und hat sich durch die Beratergruppe „Irritierte Systeme“ beraten lassen.

15. Oktober 2020 - Erste Information an Pfarrer Eggers

Durch eine Zeugenaussage erfährt Pfarrer Eggers zum ersten Mal, dass Georg Meerettig pädosexuell veranlagt sein soll und dass er sich bei einem Hoppe-Reiter-Spiel selbst befriedigt haben soll.