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Die Weihe des Taufbrunnens

Bei einem feierlichen Abendgebet hat Bischof Wilmer am 31. Mai 2022 den Taufbrunnen in der St. Petrus Kirche eingeweiht.

Dabei stand er mit der brennenden Osterkerze bis weit über die Knie im Wasser. Es war ein Höhepunkt der Feierlichkeiten zur Wiedereröffnung der Kirche nach 10 Jahren der Planung und acht Monaten umfangreicher Sanierung.

Den Rahmen bildete ein Abendgebet, das vom Kirchenchor St. Petrus feierlich gestaltet wurde.

In der Begrüßung freute sich Christiane Kreiß, dass Bischof zur Weihe des Taufbrunnens gekommen war, um das Anliegen der Pfarrei zu unterstützen, nämlich die gleiche Würde aller Getauften in den Mittelpunkt zu stellen. Außerdem dankte sie den Architekten und Handwerkern des Bauprojektes und begrüßt neben der Gemeinde und den Gremien, Vertreter der Stadt, des Bistums Hildesheim und der Ökumene.

In seiner kurzen Ansprache führte Bischof Wilmer eindrucksvoll aus, dass die Taufe das gemeinsame Sakrament aller Christen ist, dass Gott uns in der Taufe aufrichtet: „Einmal für immer, damit wir aus der Verkrümmung herauskommen, um andere Menschen aufzurichten und ihnen Mut zu machen.“

Anschließend legten die Vorsitzende des Kirchortrates St. Petrus Christiane Galonska und Pfarrer Matthias Eggers noch einmal die wichtigsten inhaltlichen Aspekte der Sanierung dar. Als sich der Kirchortsrat vor etwa zehn Jahren mit der anstehenden Kirchensanierung auseinandersetzte, kam er zu dem Schluss, dass es nicht nur reicht, die Wände zu streichen, sondern dass auch inhaltlich Akzente gesetzt und ein Kirchenraum geschaffen werden sollten, der die Ansprüche einer zeitgemäßen Liturgie aufgreift und zum Ausdruck bringt, dass wir uns als gleichgestellte Christinnen und Christen verstehen.

Die Weihe selbst erfolgte auch unter der Beteilung von ökumenischen Vertretern. Abuna Cyrillus Gourieh war für die syrisch-orthodoxe Kirche zur Weihe gekommen, Pastor Andreas Riekeberg für die evangelisch-lutherische Nachbargemeinde, Pfarrer Oliver Kaiser für die Alt-Katholiken und Pfarrer Ivan Mykhailiuk für die ukrainisch-katholische Kirche. Die Geistlichen hatten alle Taufwasser aus ihren Kirchen in wertvollen Gefäßen in Händen. Nacheinander gossen sie das Wasser feierlich in den großen nach vier Richtungen überlaufenden Brunnen, sprachen dabei ein Gebet oder zitierten einen Bibelvers.

Im Anschluss zog der Bischof von Hildesheim Strümpfe und Schuhe aus und stieg mit seinem langen Gewand über die mobile Stufenanlage mit der brennenden Osterkerze in der Hand in den mehr als 80 cm tiefen Taufbrunnen – umgeben von andächtig staunenden Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Wilmer tauchte die Osterkerze ins Becken und sprach ein Weihegebet. So weihte er das Brunnenwasser wie in der Osternacht das Weihwasser, den eigentlichen Brunnen segnete er. Die nassen Füße und Beine störten ihn hoffentlich nicht. Beim Ausstieg wurde er mit einem großen weißen Handtuch empfangen und hatte dann die Gelegenheit sich in der neu geschaffenen kleinen Ankleide in der Kirche umzuziehen.

Danach war die ganze Gemeinde eingeladen, zum Taufbrunnen zu kommen und in Erinnerung der eigenen Taufe mit der Hand in das Wasser einzutauchen und sich zu bekreuzigen. Ein besonderer Höhepunkt der Feier.

Es war ein feierlicher Gottesdienst, der die Bedeutung des Taufbrunnens würdigte und alle Anwesenden berührte. So gab es allen Grund, im Anschluss auf dem Kirchplatz fröhlich weiter zu feiern.

Fotos: ©Peter Sierigk

 

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