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Harztorwall 2, 38300 Wolfenbüttel

Wir feiern ein halbes Jahrhundert St. Ansgar in Wolfenbüttel

 

Das 50-jährige Jubiläum von St. Ansgar

Am 5. Mai 1973 wurde die St. – Ansgar – Kirche geweiht. Dieses 50-jährige Jubiläum des Kirchweihfestes hat der Kirchort St. Ansgar eine ganze Woche lang gefeiert.  Es gab viele Veranstaltungen und für jeden war etwas dabei: Für Kinder, Jugendliche und Senioren, Für Musikliebhaber und Interessierte. Einige dieser Veranstaltungen wollen wir hier vorstellen.

Der Festgottesdienst mit Orgelweihe am Sonntag, 18. Juni

Der Gottesdienst war nicht nur dem Jubiläum der Weihe der Kirche vor 50 Jahren gewidmet, sondern auch die Orgel stand im Mittelpunkt, konnte sie doch jetzt als nach 25 Jahren endlich fertig gestelltes Instrument geweiht werden. Dass sich der langjährige, unermüdliche Einsatz eigentlich nur weniger Menschen für diese Fertigstellung gelohnt hatte, wurde im Gottesdienst durch das Orgelspiel von Bernhard Schneider deutlich, mit den leisen Tönen zur Begleitung des Psalms zum Zwischengesang, den kräftigeren Klängen beim Gesang des Kirchenchores und der Gemeinde und den Solostücken zum Einzug und Auszug, mit dem Zimbelstern als Besonderheit.

Dass es immer wieder Menschen braucht, die mit Visionen, Tatkraft, Unerschrockenheit, Hartnäckigkeit und Geduld versuchen, Dinge zu bewegen, zeigte sich auch in der Katechese, in der von Pfarrer Matthias Eggers und Christiane Kreiß die Besonderheiten des Kirchortes St. Ansgar hervorgehoben wurden, angefangen von der Kindertagesstätte, dem Stadtteilnetzwerk Gartenhöhe, der Besonderheit des Kirchbaus als Burg und Zelt mit vielen Räumen und einem attraktiven Wiesen-Außengelände, und nicht zu vergessen, den speziellen guten ökumenischen Beziehungen zur evangelisch-lutherischen Nachbargemeinde St. Thomas.

Ein besonderes Zeichen dieser konfessionsübergreifenden Verbundenheit war es, dass Pfarrer Dietmar Schmidt-Pultke von der Thomasgemeinde sich extra beeilt hatte, um im Anschluss an den eigenen Gottesdienst rechtzeitig in St. Ansgar zu sein, um dort zusammen mit Pfarrer Eggers einzuziehen und den Gottesdienst zu feiern.

Anschließend gab es einen Empfang im Gemeindesaal, der von vielen aufmerksamen Helfer:innen vorbereitet war. Es kam niemand zu kurz, gab es doch die verschiedensten Köstlichkeiten, die großzügig gespendet worden waren und sich auf den Buffettischen im Gemeindesaal und im Vorraum wiederfanden.

 

Ausstellung „Kirchenschätze“ vom 18. bis 25. Juni

Die Ausstellung „Kirchenschätze in St. Ansgar“ entstand in Anlehnung an die Festschrift zur Kirchweihe vor 50 Jahren, in der viele interessante Beschreibungen zur Entstehung und Ausgestaltung der Kirche während der Festwoche zu finden waren. Die Ausstellung war somit eine Festschrift zum Entdecken und sichtbar erleben.
Neben der Ausstellung der Objekte rundete eine digitale Präsentation, eine umfangreiche Fotoausstellung von der Grundsteinlegung bis in die heutige Zeit, ein Kinderquiz, ein Begleitheft zur Ausstellung sowie ein neues Kreuz, diese ab.
Als Zeichen für die lebendige Gemeinde, wie sie auch nach 50 Jahren noch ist, wurde im Vorraum der Kirche ein neues Kreuz angebracht. Alle Gemeindemitglieder und Besucher waren und sind weiterhin herzlich eingeladen, es mitzugestalten. Kleine Holzplättchen in den Farben der Kirchenfenster fügen sich zu einem Mosaik zusammen und bilden das verbindende Element zum Kircheninnenraum. So wird am Kreuz, unserem Symbol der Glaubensgemeinschaft, sichtbar, dass ein jeder in seiner Einzigartigkeit einen Platz findet und mit der Fülle seiner selbst zur Gemeinschaft beiträgt.

 

Geburtstagsmesse mit anschließendem Jubiläumscafé am Dienstag, 20. Juni

Nach Corona konnte endlich das Geburtstagstreffen neu gestartet werden.
Es begann mit einem Gottesdienst unter dem Motto „Rückblick und Ausblick“ angelehnt an Worte von Adolph Kolping: „Die Zukunft gehört Gott und den Mutigen“.

Anschließend trafen sich Pfarrer Eggers, circa 32 Geburtstagskinder, sowie Helfer und Helferinnen zu einem unterhaltsamen Gedankenaustausch bei Sekt, Kaffee, Kuchen und Schnittchen, abgerundet durch gemeinsames Singen von Volksliedern.

Ein gelungener Nachmittag, der ab September bei den Seniorennachmittagen fortgesetzt werden kann.

 

Der Festvortrag von Prof. Wolfgang Beck am Dienstag, 20. Juni

Im Rahmen der Festwoche hielt Prof. Wolfgang Beck vor mehr als 50 interessierten Zuhörenden einen Vortrag zum Thema “Aufbruch zu einer neuen Form von Kirche? Mit dem Hl. Ansgar risikofreudig in spät moderner Gesellschaft.”

Zunächst warf er auf den Heiligen Ansgar einen nüchternen Blick. Bekannt als “Missionar des Nordens” missionierte Ansgar im 9. Jahrhundert im heutigen Norddeutschland und in den skandinavischen Ländern. Er war in seinem Leben vielen Anfeindungen ausgesetzt und musste am Ende seines Lebens erfahren, dass die Früchte seiner Missionstätigkeit wieder zunichte gemacht wurden.

Sodann stellte Prof. Beck die Hochphasen inszenierter kirchlicher Stärke vor. Er sieht sie vor allem am Ende des 19. Jahrhunderts, wo sich die katholische Kirche im Kulturkampf behaupten musste, und in der Zeit von 1945 bis 1965, als die Kirche sich als die Institution darstellte, die als einzige unbeschadet aus der NS-Zeit herausgekommen sei. Kirche bot Sicherheit und nahm in Anspruch, die Menschen ihr Leben lang zu begleiten.

Demgegenüber setzte Wolfgang Beck den soziologischen Begriff des Risikos. Auf der Suche nach der verlorenen Sicherheit im Zeichen von Terrorismus, Klimakatastrophen und Finanzkrise leben wir in einer Weltrisikogesellschaft, die mit neuen Vorstellungen, Befürchtungen, Ängsten, Hoffnungen, Verhaltensnormen und Glaubenskonflikten verbunden ist.

Prof. Beck wünscht sich eine Kirche, die sich als risikofreudig konstituiert. Auch Jesus habe seinen Jüngern etwas zugemutet, als er sie aufforderte alles zurückzulassen, um ihm zu folgen. Kirche sollte an diese theologische und gesellschaftliche Risikofreude anknüpfen, anstatt sie als Gefahr zu sehen. So kann sie zu einem positiven Verhältnis zu ihrer eigenen Verunsicherung kommen.

Anhand des Beispiels vom Heiligen Ansgar, der in seiner Arbeit immer wieder Niederlage hinnehmen musste, ermutigte er zu mehr Risikobereitschaft in der Kirche. Die Zeiten, in denen Kirche meint, inszenierte Stärke zeigen zu müssen seien vorbei. Vielmehr gelte: “Wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.” (2 Kor 12,10)

Die im Anschluss des Vortrags entstandene Diskussion machte deutlich, dass Prof. Beck mit seinen Thesen das Interesse der Zuhörer geweckt hatte.

 

Jugendgottesdienst und „Mini“ – Disco am Freitag, 23. Juni

Neben den vielen Angeboten und Aktionen der Festwoche, feierten am Freitag auch Jugendliche in der St. Ansgar-Kirche einen Jugendgottesdienst.

Bei der abendlichen Messe, welche durch die Messdiener vorbereitet wurde, wurden sich die Jugendlichen der vielen Jahren bewusst, in denen in St. Ansgar schon gebetet und gefeiert wurde, sowie der Menschen, die viele verschiedene Erinnerungen in und mit dieser Kirche haben.

Um selbst mehr dieser Erinnerungen zu schaffen, feierten die Jugendlichen im Anschluss an den Gottesdienst eine „Mini“-Disco.

 

„Die Konferenz der Tiere“

Orgelkonzert und -führung für Kinder am Samstag, 24. Juni

Die Geschichte erzählte von den Tieren der Welt, die genug von den nie endenden Kriegen der Menschen hatten. Aber weil sie die Kinder der Menschen gernhatten, wollten sie ihnen zuliebe etwas unternehmen. Und so riefen sie eine Konferenz aller Tiere ein. Sie beschlossen, die Kinder zu entführen, um so die Erwachsenen zu Glück und Frieden zu zwingen.

Die verschiedenen Klangfarben wurden dabei von Luise Schiefner in die von Bernhard Schneider erzählte Geschichte eingebettet.

Nach der Erzählung erklärte Frau Schiefner anhand eines kleinen Modells mit Mini-Blasebalg und einigen Pfeifen die Funktionsweise einer echten Pfeifenorgel. Im Anschluss hatten die Kinder dann die Möglichkeit, in das Orgelinnere hineinzuschauen. Zwei extra dafür gespendete Plexiglas-Sichtfenster zur Orgel machten dies möglich. So konnte jeder sehen, welche mechanischen Bewegungen in der Königin der Instrumente ablaufen, wenn jemand Pedale und Manuale betätigt. Sogar selbst auf der Orgel spielen durfte die kleinen Gäste. Und der ein oder andere junge Besucher verglich seine Körpergröße mit einer der größeren Holzpfeifen.

Eine sehr gelungene Veranstaltung.

 

Familienmesse mit Familienfest am 25. Juni

Am zweiten Sonntag der Jubiläumswoche wurde eine fröhliche Familienmesse gefeiert.

Neben der Band Kreuzfeuer, die schwungvoll den Gemeindegesang begleitete, sang auch der Kinderchor des Kindergartens.

In der liebevoll vorbereiteten Katechese ging es um das Haus Gottes, das aus vielen lebendigen Steinen besteht. Die Kinder halfen kräftig dabei, es aufzubauen. Dabei ging es auch darum, wie wichtig es ist, sich gute Worte zu sagen.

In diesem Sinn: Lieben Dank an alle, die an diesem Familiengottesdienst mitgewirkt haben!

 

Impressionen vom Familienfest am 25. Juni

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Konzert für Orgel und Saxofon am Sonntag, 25. Juni

Zum Abschluss der Festwoche lockte das Konzert für Orgel und Saxofon von Hans-Dieter Karras und Holger Lustermann am Sonntagabend noch einmal etwa 100 Besucher in die St. Ansgarkirche. Eine ganze Reihe von ihnen nutzte die Gelegenheit, noch die Ausstellung in der Kirche zu besichtigen und das Kreuz im Kirchenvorraum fertig zu stellen. Und sie wurden von dem Konzert nicht enttäuscht:

Eine Stunde lang bekamen sie zu hören, auf wie erstaunliche Art die beiden eigentlich sehr verschiedenen Instrumente miteinander harmonieren können, welche Töne der Orgel entlockt werden können. Zimbelstern und Trompetentöne im richtigen Moment eingesetzt, führten zu Aha-Momenten bei den Zuhörer:innen.
Nach einer Zugabe gingen alle zufrieden nach Hause und waren sich einig, dass dies eine gelungene Abschlussveranstaltung gewesen war.